Das Mammographie-Screening ist ein Programm zur Früherkennung von Brustkrebs bei Frauen zwischen 50 und 75 Jahren ohne Symptome. Die Mammographie ist eine Röntgenuntersuchung der weiblichen Brust. Sie eignet sich zur Brustkrebsfrüherkennung, weil sie schon sehr kleine, nicht tastbare Tumoren in einem frühen Stadium sichtbar machen kann.

Das Mammographie-Screening-Programm hat das Ziel, Brustkrebs in einem so frühen Stadium zu entdecken, in dem der Tumor noch klein ist und die Lymphknoten noch nicht befallen hat. Dann haben Frauen die Chance auf eine günstige Prognose, schonendere Behandlung und darauf, vor dem Tod durch Brustkrebs bewahrt zu werden.

Das Mammographie-Screening-Programm garantiert dabei eine hohe Qualität der Untersuchung:

  • Die Mammographie wird von speziell geschulten Fachkräften an streng kontrollierten digitalen Geräten durchgeführt.

  • Für die Untersuchung wurden so genannte Screening-Einheiten eingerichtet. Das sind Zentren, die auf die Brustkrebs-Früherkennung spezialisiert sind und eine besondere Zulassung dafür haben. Um diese Zulassung zu erhalten, müssen die Ärztinnen und Ärzte sowie das Fachpersonal besondere fachliche Qualifikationen vorweisen. In regelmäßigen Abständen wird überprüft, ob die Kriterien für die Zulassung zum Mammographie-Screening weiterhin erfüllt werden. Nur wenn das der Fall ist, erhalten die Screening-Zentren erneut ihre Zulassung (Rezertifizierungsverfahren).

  • Jedes Mammographie-Bild – eine Röntgenaufnahme der Brust – wird von mindestens zwei speziell geschulten Fachärztinnen oder Fachärzten unabhängig voneinander begutachtet. Diese müssen als Nachweis ihrer Qualifizierung zum Beispiel pro Jahr Mammographie-Aufnahmen von wenigstens 5.000 Frauen auswerten und regelmäßig nachweisen, dass sie Mammographien auch richtig beurteilen.

    Im Falle eines Verdachtes auf Brustkrebs werden die weiteren nötigen Untersuchungen innerhalb des Früherkennungs-Programms durchgeführt. Die Ergebnisse und das weitere Vorgehen werden von den beteiligten Ärztinnen und Ärzten gemeinsam besprochen.

FAQ

Hier finden Sie die häufigsten Fragen rund um das Mammographie-Screening

Für wen ist das Mammographie-Screening-Programm?

Das Programm zur Früherkennung von Brustkrebs richtet sich bundesweit an über zehn Millionen Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Es wird von den gesetzlichen Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) getragen.

Das Mammographie-Programm ist ein zusätzliches Angebot zu der jährlichen Krebsvorsorgeuntersuchung bei Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt. Die Teilnahme am Mammographie-Screening ist freiwillig und für gesetzlich krankenversicherte Frauen kostenfrei. Auch privat krankenversicherte Frauen haben Anspruch. Inwieweit Ihre private Krankenversicherung die Kosten der Untersuchung im Mammographie-Screening übernimmt, sollten Sie vor der Untersuchung mit Ihrer Versicherung klären.

Warum wird die Untersuchung erst ab 50 Jahren angeboten?

Das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken und daran zu sterben, ist für Frauen zwischen 50 und 75 Jahren am höchsten. Daher ist der Nutzen des Mammographie-Screenings, nämlich vor dem Brustkrebstod bewahrt zu werden, am höchsten für Frauen in dieser Altersgruppe. Das ist wissenschaftlich erwiesen.

Auch jüngere Frauen erkranken an Brustkrebs. Doch konnten Studien bislang keinen ausreichend eindeutigen Nutzen des Mammographie-Screenings für Frauen unter 50 Jahren nachweisen. Die Wissenschaft geht davon aus, dass bei Frauen unter 50 Jahren das Nutzen-Risiko-Verhältnis eines Mammographie-Screenings schlechter ausfällt als bei Frauen zwischen 50 und 75 Jahren.

Der Nutzen eines Mammographie-Screenings ist schon deshalb geringer, weil das Risiko bei einer Frau, im Alter von 40 Jahren an Brustkrebs zu erkranken, etwa um den Faktor 3 geringer ist als bei einer Frau ab 50 Jahren. Ein weiterer Grund für das schlechtere Nutzen-Risiko-Verhältnis ist, dass bei den meisten Frauen in der jüngeren Altersgruppe das Brustgewebe dichter ist und noch einem hormonell bedingten Zyklus unterliegt. Das macht die Mammographie als Untersuchungsmethode etwas weniger zuverlässig. Karzinome können im dichten Brustgewebe übersehen werden und hormonelle Veränderungen können zu unnötigen Abklärungen führen. Das Risiko der Strahlenbelastung des Brustgewebes ist bei jüngeren Frauen ebenfalls etwas höher als bei Frauen über 50 Jahren, jedoch auch zwischen 40 und 49 Jahren immer noch sehr gering.

Sollten Sie Anzeichen auf Brustkrebs entdeckt oder z. B. Knoten in der Brust ertastet haben, setzen Sie sich bitte immer mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt in Verbindung, um die Auffälligkeiten abklären zu lassen. Auch wenn Sie eine hohe familiäre Belastung haben, sollten Sie sich mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer Ärztin beraten. In diesen Fällen wird man mit Ihnen besprechen, welche Untersuchungsmethode sinnvoll ist und in welchen Abständen diese durchgeführt werden sollte.

Kann mich das Mammographie-Screening vor dem Brustkrebstod bewahren?

Die Mammographie kann Brustkrebs in einem frühen Stadium entdecken. Dadurch erhöht sich die Chance, dass erkrankte Frauen geheilt werden können.

Vor Einführung des Mammographie-Screenings in Deutschland führten andere Länder große Studien durch. Dazu wurden zwei Gruppen gebildet: Screening-Teilnehmerinnen und Frauen, die kein Screening erhielten. Diese Studien untersuchten, ob Frauen, die regelmäßig am Mammographie-Screening teilnehmen, durch diese Maßnahme vor dem Brustkrebstod bewahrt werden können.

Ergebnis: Frauen können ihr Risiko an Brustkrebs zu sterben, senken.

Demnach werden von 1.000 Frauen, die 20 Jahre lang am Screening teilnehmen, 2 bis 6 Frauen vor dem Brustkrebstod bewahrt. Bei Frauen mit einem erhöhten Brustkrebs-Risiko kann diese Zahl etwas höher liegen.

Ist die Strahlenbelastung bei der Mammographie gefährlich?

Beim Mammographie-Screening werden Röntgenstrahlen eingesetzt. Die Strahlendosis ist so niedrig, dass sie normalerweise keine Folgen hat. Dennoch ist nicht ausgeschlossen, dass Röntgenuntersuchungen in sehr seltenen Fällen zur Entstehung von Krebs beitragen können.

Die Strahlendosis wird im Mammographie-Screening möglichst gering gehalten und darf vorgegebene Werte nicht überschreiten. Die eingesetzten modernen digitalen Geräte erfüllen hohe Qualitätsstandards und werden täglich kontrolliert. Das Zusammendrücken der Brust bei der Untersuchung ermöglicht eine besonders niedrige Strahlendosis.

Sollte ich vor der Mammographie etwas beachten?

Sie sollten Kleidung tragen, die Sie leicht ablegen können, da Sie sich bis zur Taille für die Untersuchung ausziehen müssen. Bitte benutzen Sie am Tag der Untersuchung auch kein Deodorant und keine Creme im Brust- und Achselbereich, da dadurch die Qualität der Röntgenbilder beeinträchtigt werden könnte.

Was sollte ich zur Untersuchung mitbringen?

Bitte bringen Sie zur Untersuchung Ihre Versichertenkarte mit. Denken Sie bitte auch an die von Ihnen unterzeichnete Verzichtsklärung zum Aufklärungsgespräch, wenn Sie das Aufklärungsgespräch nicht in Anspruch nehmen wollen. Wenn der Einladung nicht bereits beigefügt, füllen Sie vor Ort bitte einen Fragebogen zu Vorerkrankungen und den Anamnesebogen aus. Alle Angaben unterliegen natürlich der ärztlichen Schweigepflicht.
Zusätzlich bitten wir Sie, falls Voraufnahmen vorhanden sind, diese mitzubringen, da dies die Befundung erleichtert und Ihnen möglicherweise einen erneuten Termin zur Abklärung erspart.

Wann erhalte ich einen Bescheid über die Untersuchung?

In der Regel erhalten Sie innerhalb einer Woche nach der Untersuchung einen Bescheid. Sollten jedoch zusätzliche Voraufnahmen erforderlich sein, kann sich die Bearbeitungszeit verzögern. Wenn Sie nach drei Wochen noch kein Ergebnis erhalten haben, bitten wir Sie, sich telefonisch mit uns in Verbindung zu setzen.

Ich habe eine Einladung zur Abklärung erhalten, muss ich mir Sorgen machen?

Nein, es gibt auch gutartige Veränderungen, die in der Mammographie nicht eindeutig als gutartig zu beurteilen sind oder zum Beispiel neu aufgetreten sind und deshalb von uns nochmal ergänzend mit Ultraschall oder einer Schichtuntersuchung (Tomosynthese) oder Vergrößerung genauer untersucht werden müssen. Sollte der Befund nicht eindeutig gutartig sein, können wir direkt vor Ort eine Probe entnehmen und dieses Gewebe untersuchen lassen. Sollte sich die Veränderung doch alles bösartig herausstellen, ist es gut, dass wir sie gefunden haben und sie anschließend in einem Brustzentrum operiert und entfernt werden kann.

Tut die Mammographie weh?

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